Beitrag vom 29.09.2023

Baustart Steinbrücke

Am 14. Oktober wird die Schwazer Steinbrücke für den motorisierten Verkehr gesperrt, die Bauarbeiten für die neue Brücke beginnen zwei Tage später, am 16. Oktober 2023. Damit wird die Region Schwaz sicherer, denn die Steinbrücke stellt im Hochwasserfall die größte Gefahr im Unterinntal dar. Der Wasserverband Hochwasserschutz Mittleres Unterinntal und die Stadt Schwaz blicken den verkehrstechnisch herausfordernden Zeiten couragiert entgegen. Ein Verkehrskonzept verhindert Staus, regelmäßige Informationen an die Bevölkerung beruhigen.

Postwurf für Schwaz, Stans und Vomp

Die Steinbrücke in Schwaz wurde gerade erst vor wenigen Wochen beim Hochwasser Ende August zu einem Hotspot der Überflutungsgefahr. Das Risiko von Verklausungen ist exorbitant groß und die in die Jahre gekommene Bausubstanz droht in Extremsituationen weiteren Schaden zu nehmen. Mit dem Bau der neuen Steinbrücke erlangt die Stadtgemeinde Schwaz nun mehr Sicherheit. Die Bauarbeiten starten am 16. Oktober, nur zwei Tage nach der Sperrung der Steinbrücke. Ab dann stehen für die Bevölkerung der Bezirkshauptstadt herausfordernde Zeiten an: „Die Steinbrücke ist eine der wichtigsten Verkehrsadern durch unsere Stadt. Von Seiten der Stadtgemeinde möchten wir die Bevölkerung in den nächsten zwei Jahren bestmöglich begleiten. Die Sorgen werden ernstgenommen und finden Gehör“, beruhigt die Bürgermeisterin anlässlich einer Pressekonferenz zum Baustart. „Auf der anderen Seite bin ich persönlich sehr froh, wenn dieses enorme Sicherheitsrisiko nun endgültig behoben wird. Gerade vor wenigen Wochen haben wir hier in Schwaz unmittelbar miterlebt, welch unermessliche Schäden eine extreme Hochwassersituation für die Stadt und ihre Bewohner:innen hätte.“

Man trete den Sorgen und Ängsten der Bürger:innen nun mit gezielter Information entgegen. In den nächsten Wochen wird in der gesamten Region Schwaz ein Postwurf mit allen Details zu Änderungen im Straßenverkehr und im Busnetz ausgesandt. Zudem wird auf der Website der Stadtgemeinde www.schwaz.at ein eigener Informationsbereich eingerichtet, der ein Frageportal inkludiert. Bürger:innen können ihre Fragen dort deponieren und erhalten unmittelbar eine Antwort des Projektteams.

Enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Wasserverband

Die Steinbrücke ist ein Projekt des Wasserverbandes Hochwasserschutz Mittleres Unterinntal, der mit dem Schutz von 13 Gemeinden im mittleren Unterinntal betraut ist. Von Terfens bis Münster zieht sich der Zuständigkeitsbereich des Wasserverbandes. Die Steinbrücke ist eines von mehreren Projekten, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. „Im Mittelpunkt aller Maßnahmen steht die Sicherheit der Menschen im Inntal“, betont der stellvertretende Obmann des Wasserverbandes und Bürgermeister von Strass, Karl Eberharter. „Die Steinbrücke ist hier ein erster wichtiger Schritt.“ Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 10 Millionen Euro. 4,3 Millionen zahlt die Stadtgemeinde Schwaz, 3,2 Millionen der Bund und 2,4 Millionen das Land Tirol. Die restlichen Mittel werden vom Wasserverband aufgebracht.

Bauablauf und Zeitplan

Die Steinbrücke wird in drei Bauphasen errichtet, die sich über zwei Jahre ziehen, denn gebaut wird ausschließlich in den Niederwasserperioden des Inns. Von April bis September/Oktober – je nach Wasserstand – dürfen rechtlich keine Baumaßnahmen im Inn, aus ökologischer, aber auch aus sicherheitstechnischer Sicht, vorgenommen werden. In der ersten Bauphase wird die Behelfsbrücke errichtet, die parallel zur alten Steinbrücke verlaufend, als Übergang für Fußgänger:innen, Radfahrer:innen sowie im Notfall auch für Blaulichtorganisationen dienen wird. In der ersten Bauphase, also noch in diesem Herbst, wird auch der erste von drei Teilen der alten Steinbrücke abgerissen und im Anschluss neu gebaut. In Bauphase Zwei wird an der Seite der Tiroler Straße eine Schüttung in den Inn erfolgen und auf dieser Seite der zweite Brückenteil errichtet werden. Die Verbindung der beiden Seitenteile bildet die dritte und letzte Bauphase und wird voraussichtlich 2025 abgeschlossen sein. Dann steht die neue Brücke, die Hochwassern standhält und von der Fahrbahnbreite her wesentlich mehr Raum bietet als die alte Steinbrücke.

Änderungen im Straßenverkehr

Für die gesamte Region um die Bezirkshauptstadt Schwaz bedeutet die Sperre der Steinbrücke eine enorme Herausforderung, immerhin liegen etwa das Bezirkskrankenhaus oder das Unternehmen Tyrolit in unmittelbarer Nähe der Brücke. Ein eigenes Verkehrskonzept wurde im Frühjahr präsentiert, die baulichen Maßnahmen für die Änderungen starteten bereits im Sommer und sollen noch vor der Sperre am 14. Oktober komplettiert sein. „Mit dem Verkehrskonzept wollen wir die Schwazer:innen unterstützen rasch ans Ziel zu kommen ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Bus oder mit dem Auto. Wenn wir alle mithelfen und nicht selbst in den Stau hineinfahren, gibt es keinen Stau, sondern kurze Verzögerungen. Es liegt an uns allen. Die Stadt versucht mit Ampeln, Kreuzungslösungen und dem öffentlichen Verkehr alle Mittel auszuschöpfen, die es gibt, um ein Chaos zu vermeiden“, erläutert Hermann Weratschnig, Mobilitätsreferent der Stadt Schwaz.

Die Verkehrsmaßnahmen im Detail

An der Kreuzung bei der Barbarabrücke, die als eine weitere wichtige Verkehrsader viel Umwegverkehr abfedern wird müssen, wurde den Sommer über die Ampelanlage modernisiert. Eine weitere neue Ampel folgt in der Bahnhofstraße an der Kreuzung zur Industriestraße, die von vielen Bürger:innen, die nach Vomp oder Stans müssen, genützt wird. Die Spornbergerstraße ist ab der Sperre der Steinbrücke wieder zweispurig befahrbar, damit wird eine leichtere Erreichbarkeit des Krankenhauses gewährleistet. Die Poller, die sich am Fred-Hochschwarzer-Weg befinden, der an der Westseite des Krankenhauses liegt, werden entfernt. Besucher:innen und Mitarbeiter:innen des Krankenhauses können damit auch über die Vomper Felder zum Krankenhaus fahren. Die Parkplätze in den Kurzparkzonen der Dr.-Theodor-Körner-Straße und vor der Spitalskirche beim Bezirkskrankenhaus sind bereits seit 29. September gesperrt und bleiben dies bis auf weiteres. Besucher:innen, Patient:innen und Mitarbeiter:innen des Bezirkskrankenhauses werden gebeten, in der Tiefgarage der Krankenhauses oder im Parkhaus Königfeld zu parken.

Die Einbahnregelung in der Archengasse zwischen Bahnhof- und Swarovskistraße wird umgedreht. Die Einfahrt ist nur mehr für Anrainer:innen, Besucher:innen und Lieferant:innen möglich. Am Autobahnzubringer wurde die Fahrbahn von Stans kommend verbreitert. An der B171 Tiroler Straße wird ein neuer Fußgänger:innenübergang von der Behelfsbrücke zur Stadtseite geschaffen.

Neue Citybus-Linie erschließt Schwazer Westen

Der Neubau der Steinbrücke führt auch im Liniennetz der Schwazer Citybusse zu Veränderungen. Eine neue Shuttlebuslinie 10 wird im Viertelstundentakt vom Bahnhof aus auf zwei unterschiedlich langen Routen in Richtung Schwaz West verkehren, um die baubedingten Veränderungen im Fahrplan auszugleichen. Die neue Haltestelle „Archengasse Restaurant“ gewährt eine direkte Anbindung an die Behelfsbrücke, das Krankenhaus und das Unternehmen Tyrolit werden ebenfalls angefahren.

Alle Buslinien, die bisher über die Brücke und die Swarovskistraße geführt wurden, werden nun über die Bahnhofstraße vom und zum Bahnhof fahren. Die Haltestellen „Krankenhaus“ und „Tyrolit“ können von den Linien 1, 2, 3, 9, 31 und 41 nicht mehr angefahren werden, außerdem sind die Regionalbuslinien 4111, 4119 und 4121 betroffen. Die Linienführung und alle Haltestellen auf der östlichen/südlichen Seite des Inns werden wie gewohnt bedient. Die Fahrpläne bleiben gleich.

Zuversicht und Erleichterung überwiegen

„Der Bauverlauf hängt bei der Steinbrücke von vielen äußeren Faktoren, insbesondere von der Natur ab“, erläutert Victoria Weber abschließend. „Angesichts des Hochwassers im August wurde uns allen vor Augen geführt, wie schnell die Natur den Spielverlauf verändern kann. Darum sind wir Schwazer:innen froh, dass die Bauarbeiten nun endlich beginnen werden. Auch wenn dies sicherlich herausfordernde Zeiten bedeuten, so werden wir dies wieder mit Zusammenhalt und gegenseitigem Verständnis meistern.“

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Bildnachweis: Stadt Schwaz

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