Am Areal des abgebrannten Altenwohnheims Weidach in Schwaz entsteht ein Neubau mit Heim, Kindergarten und Wohnungen. Das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs ist eine Bereicherung für die Silberstadt Schwaz und bringt neue soziale Qualitäten mit sich.
Am 30. November 2018 machte ein Dachstuhlbrand das Altenwohnheim Weidach in Schwaz unbewohnbar. Die Bewohner mussten umziehen, zuerst in andere Heime und schließlich in ein Übergangsheim, das neben dem alten, zerstörten Gebäude in Schwaz aus Containern erbaut wurde.
SIEBEN EINGEREICHTE PROJEKTE
Diese mobile Lösung war immer nur übergangsweise angedacht. Dass auf dem Gelände der Brandruine ein neues Heim mit mehr Kapazitäten entstehen wird, war schnell entschieden. Im Zuge der Planung hat die Stadt Schwaz einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. „Wir wollten nicht einfach nur ein neues Heim bauen, sondern für den Stadtteil Weidach eine Lösung mit Mehrwert finden. Ein Kindergarten, Wohnungen und ein wesentlich größeres Altenwohnheim sollten entstehen“, erläutert Bürgermeister Dr. Hans Lintner. „Das gesamte Areal liegt zentrumsnah und dennoch bietet es eine unvergleichbar große und schöne Gartenanlage, die durch den Neubau nicht zerstört werden sollte. Wir wollten ein Projekt, das eine positive städtebauliche Angliederung mit sich bringt und Bezug auf die Gegebenheiten vor Ort nimmt.“
Als Bauherr fungiert die WE Wohnungseigentum. Dir. Dipl.-Ing. Walter Soier, Geschäftsführer der WE Wohnungseigentum zögerte keine Sekunde, als die Barmherzigen Schwestern kurz nach dem Brand anfragten, ob die WE ein neues Heim und korrespondierend Wohnungen errichten würde. „Ein modernes, anspruchsvolles Alten- und Pflegeheim, wohnbaugeförderte und förderungsnahe Wohnungen war unsere Wettbewerbsvorgabe. Dass auf dem Waidachhof nun auch ein Kindergarten Platz findet, freut uns ganz besonders und dafür stehen wir auch gern mit unserem Namen“, so Soier.
Aus insgesamt sieben Projekten wurde von einer fachkundigen Jury, die sich aus Vertretern der Stadtgemeinde Schwaz, unabhängigen Preisrichtern und Architekten zusammensetzte, das Projekt der ARGE Christian Öller und der der Architekturb(r)auerei ZT GmbH aus Innsbruck als Sieger gekürt. Die Jury lobte die zentrale Situierung und Ausrichtung des gesamten Projektes zum öffentlichen Park hin, der das Herz des Projektes ausmacht. „Bis in die letzten Ecken verzahnt, sind zwei diagonale Sicht- und Wegachsen, die gekonnt die Kohlgasse und die Paracelsusstraße in die öffentliche Raumstruktur integrieren,“ erläutert der Jury-Vorsitzende Architekt Rainer Köberl.
ZWEI BAUABSCHNITTE
Auf dem Gelände des Altenwohnheims entsteht ein neues Heim mit 80 Plätzen sowie ein Kindergarten mit vier Gruppen und Inklusionswohnungen. Dieser Bereich wird im ersten Bauabschnitt umgesetzt, der mit dem Abbruch des zerstörten Heimes im Frühjahr 2021 beginnt.
Sobald die Bewohner des Altenwohnheims die neuen Zimmer beziehen werden, beginnt der zweite Bauabschnitt. Auf dem Areal der Container entstehen rund 50 neue Wohnungen.
„Das Herz der gesamten Anlage bildet der 7.300 m² umfassende Park im Zentrum. Die alten Bäume wurden von Bausachverständigen überprüft und bleiben erhalten“, erläutert Bürgermeister Lintner. „Der Park mit angrenzendem Café wird öffentlich zugänglich sein. Mit diesem Projekt schaffen wir neue Qualitäten für den Stadtteil Weidach. Für die gesamte Stadt wird dieser Neubau eine wertvolle Bereicherung“, ist Lintner überzeugt.
Bilder:
BU1: Das Siegerprojekt im Weidach umfasst ein neues Altenwohnheim, Kindergarten, Inklusionswohnungen und Wohnbau sowie einen großen öffentlich zugänglichen Park. (c) Christian Öller & Architekturb(r)auerei
BU2: Präsentierten das Siegerprojekt: Richard Heiser, Clemens Rainer (beide Architekturb(r)auerei), Stadtbaumeister Gernot Kirchmair, Stefan Schusterschitz (Architekturb(r)auerei), Bürgermeister Hans Lintner und Christian Öller (Architekt Innsbruck). (c) Stadt Schwaz
BU3: Das Modell des Siegerprojektes zeigt es im Kontext des gesamten Stadtteils.(c) Stadt Schwaz