Schwaz bekommt einen neuen Kulturraum. Auf der Suche nach Alternativen zum Projekt in der ehemaligen „Waschkuchl“ sind die Verantwortlichen der Stadtgemeinde nun fündig geworden. Im ehemaligen Postverteilzentrum nahe dem Bahnhof werden in Zukunft Kulturprojekte, insbesondere Theateraufführungen, stattfinden können. Damit geht ein lang gehegter Wunsch der Kulturvereine nun in Erfüllung.
Schwaz hat ein reiches Kulturleben mit vielen aktiven Vereinen, die alle Jahre wieder engagiert Projekte umsetzen. Seit dem Bau des Veranstaltungszentrum SZentrum und der Transformation der Pölzbühne in ein Vereinslokal ist vielen Vereinen ein kleiner bis mittelgroßer Saal etwa für Theaterveranstaltungen abhandengekommen. Der Silbersaal im SZentrum ist für viele Vereine zu groß, der Knappensaal ungeeignet und so mussten sich die Kulturschaffenden immer wieder kreative Lösungen für ihre Aufführungen überlegen. Dies ist mit viel Aufwand verbunden, was insbesondere die Licht- und Tontechnik betrifft.
„Wir brauchen dringend Räume für unsere Kulturvereine. Das ist kein Geheimnis. In den letzten Monaten waren wir intensiv mit der Suche beschäftigt“, erklärt Bürgermeisterin Victoria Weber. „Nun haben wir endlich eine geeignete Lösung gefunden und darüber freue ich mich sehr.“ Das ehemalige Postverteilzentrum gegenüber dem Bahnhof wird nun zum Kulturraum umgewandelt. „Die Stadt wird das Gelände anmieten und auf eigene Kosten für Theater- und Musikaufführungen adaptieren.“ In den Vorbesprechungen habe man die Vereine eng miteinbezogen. „Schließlich wissen sie selbst am besten, was sie benötigen.“
„Mit dieser Adaptierung können wir endlich können den Bedarf einer fehlenden Bühne für unsere Theatergruppen abdecken. So erfährt unser bereits großes Kulturangebot der Stadt eine weitere Betonung im Theaterbereich“, untermauert Iris Mailer-Schrey, Kulturreferentin der Stadt Schwaz, den Beschluss des Stadtrates. „Unser dezidiertes Ziel ist es, das Postverteilzentrum noch heuer als Kulturraum in Betrieb zu nehmen.“
Der Entscheidung für das Postverteilzentrum war eine lange Suche vorangegangen. Das Projekt in der ehemaligen „Waschkuchl“ in der Wopfnerstraße war einige Monate in den Fokus geraten und von der Stadtgemeinde in der Umsetzung geprüft worden. „Schlussendlich wäre uns die Waschkuchl zu teuer gekommen. Wir hätten mindestens 3 Millionen Euro einsetzen müssen und hätten dafür zu wenige Fördermittel erhalten“, erklärt Bürgermeisterin Weber. „Beim Postverteilzentrum sieht die Budgetplanung positiv aus. Aus den veranschlagten Mitteln für das Projekt Silberberg, das nun aufgrund der fehlenden Unterstützung des Bundes nicht wiederaufgenommen wird, können wir nun einen Teil für die Umgestaltungsmaßnahmen des Postverteilzentrums verwenden. Wir sind guter Dinge, dass wir uns mit der Eigentümerin in Bezug auf die Konditionen einigen können.“