Beitrag vom 31.05.2023

Rehkitze gerettet

Erfolgreiche Initiative

Früh aufstehen heißt es für einige Ehrenamtliche in Schwaz seit mehreren Tagen. Mithilfe einer Drohne orten sie in den zu mähenden Wiesen rund um Schwaz Rehkitze und retten diese vor dem sicheren Tod. Nach der Mahd werden die Kitze natürlich wieder mit ihren Müttern vereint.

Stellen sich in den Dienst der guten Sache: v.l. Drohnenpilot Anton Krieg, Norbert Kreutner (Genossenschaftsjagd Schwaz), Hannes Druckmüller (Pächter der Genossenschaftsjagd Schwaz), Bürgermeisterin Victoria Weber, Waldaufseher Mathias Schweiger und Drohnenpilot Lukas Baumann
Konzentriert bei der Arbeit: Anton Krieg (links) und Lukas Baumann orten die Kitze mithilfe einer Drohne.
Vorsichtig werden die Kitze vom Gras in eine Kiste gehoben.
In den Kisten verbleiben die Kitze, bis die Mahd sicher abgeschlossen ist. Danach werden sie wieder im Gras abgesetzt.

Die sogenannte "Setzzeit" des Rehwildes ist im Mai und Juni. Die ersten drei Lebenswochen verbringt das Kitz fast zur Gänze am Boden, aufgrund der geringen Größe und dem gepunkteten Fell für Fressfeinde und Menschen fast nicht sichtbar. Ebenfalls in diese Monate fällt leider die erste Mahd des Jahres und so werden jährlich bis zu 25.000 Rehkitze in ganz Österreich Opfer von Mähmaschinen. 

Erfolgreiches Vorzeigeprojekt 

2021 bot Schwaz als erste Stadt in Tirol den Landwirt:innen das kostenlose Überfliegen ihrer Felder als einen besonderen Service an. Das Projekt kann sich seither sehen lassen: 38 gerettete Kitze 2021, im Jahr darauf waren es 45. Heuer ist die Initiative noch nicht abgeschlossen, viele Landwirt:innen konnten aber bereits beruhigt nach einem Drohnenüberflug ihre Felder mähen. 

Sichere Mahd dank Drohnenflug 

Aufgrund dieser hohen Anzahl an geretteten Kitzen verwundert es nicht, dass in den Jahren vor dem Projekt viele kleine Vierbeiner den Mähmaschinen zum Opfer fielen. Umso erfreulicher ist daher das Ergebnis, wenn wieder einmal ein Kitz auf dem Bildschirm der Drohne erkannt und gerettet werden kann. Lukas Baumann und Anton Krieg haben vor einigen Jahren die Ausbildung zu Drohnenpiloten abgeschlossen und sind seitdem für die gute Sache im Einsatz. 

Schutz der Wildtiere

Nachdem die Kitze mithilfe der Wärmebildkamera aufgespürt wurden, machen sich mehrere Ehrenamtliche auf, um sie im hohen Gras zu finden. Die Kitze werden daraufhin vorsichtig und mit Handschuhen in Holzkisten gehoben. Diese werden wiederum am Rand des Feldes deponiert. Nach der Mahd werden die Kitze dann wieder im Feld abgelegt, um ein Wiederfinden der Mutter zu gewährleisten.