Traudl Hecher-Görgl

Ein Nachruf

Waltraud „Traudl“ Görgl, geborene Hecher, ist am 10. Januar 2023 im 80. Lebensjahr verstorben. Die Schwazerin war in den 1960er Jahren eine der erfolgreichsten Skirennläuferinnen. Zu ihrer Heimatstadt Schwaz fühlte sie sich bis zuletzt verbunden.

Die Verabschiedung fand am Freitag, 20. Jänner in der Kirche St. Barbara statt.

Hätte es in den 60er Jahren bereits den Alpinen Skiweltcup gegeben, wie wir ihn heute kennen, hätte Traudl Hecher drei Mal die Gesamtwertung gewonnen und wäre zwei Mal Gesamtzweite geworden. Sie gewann in allen klassischen Disziplinen und war zehn Mal Österreichische Meisterin. Mit nur 16 Jahren gewann sie ihre erste olympische Medaille in der Abfahrt und 1964 bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck eine weitere. 

Waltraud Hecher war das jüngste von drei Kindern von Hanni und Sepp Hecher. Traudls Vater war Mitbegründer des zweiten Skivereins der Stadtgemeindes Schwaz, der Turnerschaft Zweigverein Skilauf. Von 1960 an führte Sepp Hecher das gleichnamige Berggasthaus am Hausberg der SchwazerInnen. Noch heute zeugen Artefakte und Fotos im Hecherhaus von dieser Zeit. 

Im Sommer 1967 beendete Traudl Hecher mit nur 24 Jahren früh ihre Skikarriere. Nach ihrer Heirat mit Toni Görgl zog sie in die Steiermark, gründete eine Familie und wurde Mutter von drei Kindern: Stephan, Elisabeth und Andreas. Zwei ihrer Kinder, Elisabeth und Stephan wurden ebenfalls erfolgreiche SkirennläuferInnen. Elisabeth „Lizz“ Görgl gewann sieben Weltcuprennen und wurde in Garmisch-Partenkirchen Doppel-Weltmeisterin in der Abfahrt und im Super-G, nachdem sie 2010 in Vancouver wie einst ihre Mutter zwei Olympia-Bronzemedaillen in der Abfahrt und im Riesentorlauf erobert hatte. Stephan Görgl gewann zwei Skiweltcuprennen.

Vor sieben Jahren kehrte Traudl Hecher in ihre Heimatstadt zurück. Sie war Trägerin des Sportehrenzeichens der Stadt Schwaz und blieb bis zuletzt mit ihrer Heimatstadt tief verbunden.