Die 33. Stadtschreiberin von Schwaz lautet Julia von Lucadou. Die Autorin aus Deutschland hat seit Anfang November zwei Monate in der Silberstadt Schwaz verbracht und hier an der Fertigstellung ihres Romanprojektes "TickTack" gearbeitet.
Sie hat sich unter 149 BewerberInnen durchgesetzt. Julia von Lucadou wurde 1982 in Heidelberg geboren, ist promovierte Filmwissenschaftlerin und hat Literarisches Schreiben in Biel studiert. Sie arbeitete als Regieassistentin, als Redakteurin beim Fernsehen und als Simulationspatientin und lebt in Köln. Ihr Debütroman «Die Hochhauspringerin» wurde für den Schweizer Buchpreis 2018 nominiert.
Für das Schwazer Stadtschreiberstipendium hat sich von Lucadou mit einem Ausschnitt aus ihrem aktuellen Romanprojekt TickTack beworben, den sie inzwischen in Schwaz fertig gestellt hat. In dessen Mittelpunkt stehen zwei junge Menschen: Almette, ein fünfzehnjähriges Mädchen, das unter dem Druck ihrer Zukunftsängste, ihrer Pubertätshormone und ihrer schwierigen Familienbeziehung zu explodieren droht, und Jo, zehn Jahre älter, der nach seinem Rausschmiss aus der Uni eine tiefe Wut angestaut hat. Er nutzt Almettes Verunsicherung aus, um sie von seiner düsteren Weltsicht zu überzeugen und sie zu trainieren für den Widerstand gegen eine Gesellschaft, von der er sich marginalisiert fühlt.
Von ihrem zweimonatigen Aufenthalt in Schwaz hat sich Julia von Lucadou neue Impulse gewünscht und sich auf geistige wie körperliche Bewegungsfreiheit, auf neue Begegnungen, interessante Gespräche und auf die Natur gefreut. Leider hat der erneute Lockdown in Österreich seit Beginn dieser Woche ihr Programm ziemlich durcheinandergebracht.